In einem Dokumententresor werden sensible Materialien wie Papier oder Datenträger sicher vor Einbruch, aber auch Hitze und Feuchtigkeit verwahrt. Die Dokumentenschränke bestehen aus einer mehrwandigen, feuerfesten Stahlkonstruktion, die Hitze kaum leitet. Zudem sind auch Türblatt und Schloss sowie Riegelwerk besonders isoliert, sodass das Innere luftdicht verschlossen ist. Somit bleibt der Innenraum im Brandfall eine bestimmte Zeit lang vor Hitzeentwicklung geschützt, sodass Papiere, Disketten, DVDs, CDs und andere Datenträger keinen Schaden nehmen. Oftmals rückt in dieser Zeit bereits die Feuerwehr an und kann den Brand löschen. Keine Sorge: Auch Löschschaum und Wasser dringen nicht in den Dokumententresor ein.

Natürlich unterliegen Dokumententresore nicht nur normierten Feuerschutzprüfungen, sondern sind ebenso gut gegen Fremdzugriff abgesichert. Verschiedene neutrale Prüfstellen testen nach nationalen und internationalen Vorgaben, wie lange ein Aktentresor Einbruchsversuchen standhält und dokumentiert dies anhand verschiedener Sicherheitsstufen.

• Zeugnisse
• Geburtsurkunde
• Hochzeitsurkunde
• Personalausweis
• Führerschein
• Aktienpapiere
• Besitzurkunden
• Geschäftsdokumente & Personalunterlagen uvm.

Unabhängige Prüfstellen wie die VdS Schadenverhütung GmbH oder die European Certification Body GmbH (ECB) testen Dokumentenschränke sowohl auf Einbruchschutz als auch Feuerschutz und Sturzfestigkeit hin.

• EN 1143-1: Anforderungen vor Zugriffen mit mechanisch & thermisch wirkenden Einbruchwerkzeugen
• EN 14450: Anforderungen vor Zugriffen mit mechanisch & thermisch wirkenden Einbruchwerkzeugen | Prüfkriterien liegen unterhalb der Anforderungen der EN 1143-1

• Sicherheitsklassen nach Vds: 0 bis 6 (Merke: Diese werden synonym mit den EN-Graden 0 bis VI verwendet)
• Sicherheitsklassen nach ECB: ECB-S EN-1 bis ECB-S EN-4

Tipp: Oftmals wird nachgefragt, welcher Unterschied zwischen den Prüfzertifikaten von VdS und ECB besteht. Da beide Institute nach der Norm EN 1143-1 arbeiten, können die Klassen versicherungstechnisch als gleichwertig betrachtet werden.

Weitere Prüfkriterien stellen die Bauvorschrift VDMA 24992 mit ihren Sicherheitsstufen A und B sowie die EN 14450 mit den Sicherheitsstufen S1 und S2, die auch versicherungsrelevant sind. Wichtig: Setzen Sie sich bezüglich des Versicherungsschutzes mit dem Versicherer Ihres Vertrauens in Verbindung.

Da Materialien wie Papier oder Daten besonders empfindlich gegenüber Hitze und Feuchtigkeit sind, müssen Dokumentenschränke robust gegenüber Feuer und Wasser gearbeitet sein. Dies prüfen beispielsweise VdS oder ECB anhand verschiedener Normen und Vorgaben wie der EN 1047-1, einem durch die amtliche Materialprüfanstalt für das Bauwesen (MPA) entwickelten Brandschutztest für Papiere und Datenträger. Diese sind je nach Schutzstufe entweder 60 Minuten oder gar 120 Minuten vor zu starker Hitzeentwicklung im Inneren geschützt. Für Papier darf die Temperatur im Dokumententresor während dieser Zeitspanne nicht über 150° C, für Datenträger nicht über 30° C ansteigen.

Eine weitere Norm, nach der Prüfstellen testen und zertifizieren ist die EN 15659. Dokumente sind hiernach zwischen 30 Minuten (LFS 30 P) und 60 Minuten (LFS 60 P) feuerfest abgesichert.

Je nach Modell sind Dokumententresore mit unterschiedlichen Schließsystemen ausgestattet. Dabei haben alle Schließungen ihre Vor- und Nachteile. Sicher und geprüft ist jedes Schloss, hier entscheidet vielmehr die persönliche Vorliebe.