Waffenschränke

Bei einem Waffenschrank handelt es sich um einen robusten Tresor mit mehrwandigem Korpus, der die Anforderungen nach § 36 des Waffengesetzes erfüllt. Je nachdem, welche Sicherheitsstufe der Wertschutzschrank aufweist, dürfen eine bestimmte Anzahl von Waffen und / oder Munition in diesem gelagert werden. Der Waffentresor verfügt je nach Modell über verschiedene Einrichtungselemente wie beispielsweise:

• Waffenhalter für die senkrechte Lagerung von Langwaffen
• Halteklammern für Kurzwaffen
• Böden & Fächer für Munition
• Putzstockhalter

Weiterhin sind Waffenschränke je nach Ausführung mit einem Feuerschutz versehen. Je nach Modell und Widerstandsgrad greift ein anderer Versicherungsschutz für Privatgebrauch und Gewerbe.

Im Waffengesetz und der allgemeinen Waffengesetz-Verordnung ist für Deutschland geregelt, wie Waffen und Munition verwahrt werden (außer es greift der Fall der “Überkreuz-Aufbewahrung”). Hier ist zu beachten, dass Waffen und Munition nur getrennt voneinander gelagert werden dürfen, außer die Aufbewahrung erfolgt in einem Waffenschrank des Widerstandsgrades 0 nach EU-Norm EN 1143-1.

Merke: Laut der “Überkreuz-Aufbewahrung” ist es möglich, Waffen und Munition, die nicht kompatibel miteinander sind, gemeinsam aufzubewahren.

Waffenbesitzer sind dazu angehalten bei den Behörden nachzuweisen, ob und wie sie ihrer gesetzlichen Aufbewahrungspflicht nachkommen, beispielsweise durch die Vorlage des Kaufvertrages oder Bilder des Tresors mit Typenschild. Wer einen entsprechenden Nachweis nicht vorlegen kann, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 10.000 Euro rechnen.

Wie bereits beschrieben, sollte eine Verwahrung von Waffen und Munition in einem nach Europanorm EN 1143-1 zertifizierten Waffenschrank erfolgen. Der Gesetzgeber führt hierzu genauestens aus, welche Waffen in Schränken mit welcher Sicherheitsstufe verwahrt werden dürfen. Doch was bedeutet der Begriff “Sicherheitsstufe” überhaupt?

Die Tresor-Sicherheitsstufe gibt einen Hinweis darauf, wie robust der Schutzschrank verarbeitet ist: Je höher die Sicherheitsstufe, desto länger benötigen mutmaßliche Täter, um sich mit verschiedenen Einbruchwerkzeugen Zugang zum Inhalt zu verschaffen.

In der Europanorm EN 1143-1 sind Richtlinien festgehalten, nach denen Prüfstellen, wie beispielsweise die VdS oder die ECB, Waffentresore auf ihre Sicherheit hin testen. Die deutsche Versicherungsgesellschaft erkennt das Prüfzertifikat an und legt aufgrund der Sicherheitsklassen bestimmte Versicherungssummen für Tresore aller Art fest.

Prüfzertifikat nach VdS & ECB
Um Waffenschränke untereinander vergleichbar zu machen, werden sie in Sicherheitsklassen eingeteilt. Eine bekannte Prüfstelle ist die VdS Schadensverhütung GmbH. Anhand verschiedener Testverfahren sind Waffenschutztresore nach folgenden VdS-Sicherheitsklassen gegliedert. Hinweis: Sicherheitsstufe nach VdS under EN-Widerstandsgrade werden oftmals synonym verwendet.

Ebenso wie die VdS prüft die European Certification Body GmbH (ECB) Kurz- und Langwaffentresore nach EN 1143-1 auf ihre Tauglichkeit hin. Da beide Institute nach derselben Norm testen, entsprechen folgende Sicherheitsklassen einander:

• EN Grad I (VdS Klasse 1) nach EN 1143-1 = ECB-S EN-1
• EN Grad II (VdS Klasse 2) nach EN 1143-1 = ECB-S EN-2
• EN Grad III (VdS Klasse 3) nach EN 1143-1 = ECB-S EN-3
• EN Grad IV (VdS Klasse 4) nach EN 1143-1 = ECB-S EN-4

Zulässige Sicherheitsstufen nach dem Waffengesetz
Laut Waffengesetz sind Waffenschränke mit folgenden Widerstandsgeraden für die rechtmäßige Aufbewahrung von Waffen zugelassen:

• Langwaffen unbegrenzt
• Bis zu 5 Kurzwaffen
• Munition

• Langwaffen unbegrenzt
• Munition

Werden nur erlaubnisfreie Waffen und Munition gelagert, können Sie laut Gesetz auf ein verschlossenes Behältnis zurückgreifen. Bei erlaubnispflichtiger Munition sollte ein Stahlblechbehältnis mit Schwenkriegelschloss zum Einsatz kommen.

Die Bauvorschrift VDMA 24992 mit ihren Sicherheitsklassen A und B ist für Waffenschränke nicht mehr zulässig. Daher sollten Sie beim Kauf eines neuen Waffenschrankes immer auf die Widerstandsgrade 0 oder I zurückgreifen. Waffenschränke nach VDMA 24992, die jedoch vor dem 06.07.2017 angeschafft und bei den entsprechenden Behörden gemeldet wurden, stehen unter Bestandsschutz und können weiterhin genutzt werden.

Der Widerstandsgrad eines Waffentresors bildet die Grundlage für die Ermittlung der Versicherungssumme. Generell lässt sich festhalten: Je höher das Sicherheitslevel des Schutzschrankes, desto höher die Versicherungssumme. Hierbei kommt es zudem darauf an, ob der Safe im Privatbereich oder gewerblich genutzt wird. Folgende Tabelle verdeutlicht mögliche Versicherungssummen für die relevanten Widerstandsgrade 0 und I.

Planen Sie den Kauf eines neuen Waffenschrankes? Setzen Sie sich bezüglich der Versicherungssumme mit dem Versicherer Ihrer Wahl in Verbindung - so sind Sie auf der sicheren Seite.

Verschlussmechanismen: Schlüsselschloss, Zahlencode oder Fingerprint
Nicht nur, dass sich Tresore hinsichtlich ihrer Sicherheitsklassen unterscheiden - auch die Art der Verschließung variiert und ist mitunter ein Auswahlkriterium für Ihren Waffenschrank.

Waffenschränke mit Schlüsselschloss

Der Klassiker unter den Waffentresoren-Schlössern ist das Doppelbartschloss mit Schlüssel - ein hochsicheres Schlüsselschloss. Da Schloss und Schlüssel genau aufeinander abgestimmt sind, wird ein Aufbrechen für Unbefugte zur Geduldsprobe, die meist nicht von Erfolg gekrönt ist. Ein weiteres Plus, das für Waffenschränke mit Schlüsselschloss spricht ist, dass Sie sich keine Zahlenkombinationen merken müssen. Es gilt jedoch den Schlüssel möglichst sicher zu verstauen.

Schlüsselschloss-Waffenschränke nach EN 1143-1 aus unserem Sortiment:

Waffenschränke mit Zahlenschloss

Besonders komfortabel sind Waffentresore, die sich über ein mechanisches oder elektronisches Zahlenschloss öffnen und sperren lassen. Nicht selten wird die elektronische Variante bevorzugt, da das Eintippen der Zahlen schneller von der Hand geht als das Drehen des mechanischen Schlosses. Ein individueller Zahlencode ist gut zu merken und schnell parat. Wichtig ist jedoch auch hier, diesen für Unbefugte unzugänglich zu verwahren.

Zahlencode-Waffenschränke nach EN 1143-1 aus unserem Sortiment:

Waffenschränke mit Fingerscan

Bequemer lässt sich ein Kurz- oder Langwaffentresor kaum öffnen: Einfach den ausgewählten Finger auf den dafür vorgesehenen Bereich legen oder darüberstreichen und schon ermöglicht der Scanner Zugriff auf den Inhalt. Ein großer Vorteil dieser biometrischen Variante ist, dass nichts individueller als der Fingerabdruck ist. Damit auch andere Personen Zugriff auf den Tresor-Inhalt erhalten, können verschiedene Fingerabdrücke eingespeichert werden.

Bei Langwaffen handelt es sich um Schusswaffen mit bestimmten Abmessungen. Ihre Gesamtlänge überschreitet 60 cm. Alle anderen Schuss- und Handfeuerwaffen werden als Kurzwaffen bezeichnet. In einigen Modellen unseres Waffenschränke-Shops dürfen aufgrund ihrer Größe nur Kurzwaffen verwahrt werden. Besonders, wenn Sie beruflich nur mit Kurzwaffen arbeiten, ist der Kauf eines kleinen Tresors sinnvoll. Dieser lässt sich in der Regel einfacher und vor allem unauffälliger platzieren als ein großer Tresor für Langwaffen.